Das Herz-Chakra (Anahata oder Rhiddaya Chakra)


Herz Chakra (4)
Herz Chakra (4)

 

Das Herz ist der Sitz des Selbst, des Atma, der Seele, des Geistes, die alle dasselbe bedeuten. Immer wieder sagt uns Shri Mataji: „Sie sind nichts anderes als Ihr immerwährender Geist." Ihrer Aussage gemäß ist das Selbst das Einzige, das wir werden und verwirklichen müssen, da alles andere tatsächlich unwichtig ist.

 

Die (physische) Mutter spielt eine sehr wichtige Rolle in unseren im Herzen empfundenen Emotionen, und das beeinflusst die Qualität unseres Selbstvertrauens. Mit Selbstvertrauen kann man sich heim Suchen viele Irrtümer ersparen. Nach der Realisation verlieren wir unsere falschen Identifikationen mit dem Körper, dem Verstand, den Gefühlen; wir werden wirklich das Selbst. Durch die Erleuchtung allein können wir unsere Aufmerksamkeit auf unser Herz richten und es reinigen.

 

Das Selbst kann sich nur bei jemandem verwirklichen (zeigen), der ein offenes und reines Herz hat. Dann kann man die Freude erleben, die aus der Erfüllung unseres Lebenszwecks und der Bedeutung der Schöpfung kommt. Wir müssen unser Herz durch unsere Aufmerksamkeit reinigen. Durch das Sprechen von Mantras, wie „Ich bin das Selbst'', können wir das Herz-Chakra öffnen. Die Mantras haben nur nach der Realisation eine geistige Kraft. Vor der Selbst-Verwirklichung ist alles mechanisch. Shri Mataji fragt: „Was hat es für einen Sinn, ein Telefon zu verwenden, das nicht an das Netz angeschlossen ist, die allesdurchdringende Kraft?"

 

Der Sitz des Herz-Chakras im Sahasrara liegt im Brahmarandhra, am Scheitel. Hier vereinigt sich die Kundalini (Shri Gauri) mit dem Atma (Shri Shiva); als Shivas Shakti wird sie Shri Parvati. Es findet die Vereinigung des individuellen Bewusstseins (Jivatma), der Kundalini (Shri Gauri), mit dem universalen Bewusstsein (Paramatma), der allesdurchdringenden Aufmerksamkeit von Shri Shiva statt.

 

Shri Shiva regiert als Zeuge das linke Herz-Chakra und kontrolliert unsere Existenz. Diesem Zentrum muss größte Ehrfurcht und Verständnis entgegengebracht werden. Es sollte bewusst vermieden werden, das Herz im Alltagsleben übermäßiger Anstrengung auszusetzen. Dagegen verstoßen etwa die sogenannten asketischen Disziplinen, zu lang dauernde geistige oder schwere körperliche Arbeit oder das Hatha Yoga, wie es im Westen betrieben wird, das Gottes Liebe überhaupt nicht in Betracht zieht (Ishwara Pranidhana) und das sich nur auf die Entwicklung des Körpers konzentriert und zwar zu Lasten des Selbst.

 

Wenn wir gegen das Selbst oder Gott den Allmächtigen (Paramatma — höchstes Wesen) gehandelt haben, können wir Ihn nach der Verwirklichung erwecken, indem wir Ihn um Verzeihung bitten.

 

Im mittleren Herz-Chakra residiert Shri Jagadamba, die Mutter des Universums. Hier in unserem Vertrauen auf die Mutter liegt unser Gefühl für Sicherheit und Schutz. Unsicherheitsprobleme in diesem Zentrum können Herzklopfen und Brustprobleme verursachen. Wirkliche Sicherheit bedeutet mehr als nur günstige Lebensumstände, sie wächst aus der Verehrung der Kraft von Shri Jagadamba. Dieses Chakra wird auch von unserer physischen Mutter beeinflusst, die auf der linken Seite ihren Platz hat, und auch dieses Zentrum beeinflusst, genauso wie der Vater, der seinen Platz auf der rechten Seite hat. Sobald wir erkennen, dass unsere Eltern diesen Platz in uns einnehmen, versuchen wir nicht mehr, unseren familiären Problemen zu entkommen oder einfach davor wegzulaufen. Wir sollen unsere Eltern immer mit der ihnen gebührenden Liebe und großer Hochachtung behandeln. Da die Eltern in der inneren geistigen Struktur ihrer Kinder eine Rolle spielen, sollten sie ihre Kinder in einem reinen Leben, das ihrer spirituellen Entwicklung angemessen ist, erziehen. Die Eltern sollten ihre Kinder ohne sie an sich zu binden und ohne Angst lieben; sie sollten wissen, dass sie die Vertrauten ihrer Kinder sind, die realisiert werden sollen oder die schon realisiert geboren werden. Wenn die Eltern nicht vorleben, was sie sagen, können sie ihre Kinder nicht positiv beeinflussen. Die Eltern sollten anständig und respektabel sein, um respektiert zu werden.

 

Im rechten Herz-Chakra befindet sich Shri Rama mit seiner Shakti Shri Sita. Er war der ideale Mensch (Maryada Purushottama) in all seinen Aspekten, der vollkommene König, Sohn, Vater, Bruder, Gatte, Bürger und Mann. Durch sein vorbildliches Beispiel an Opferbereitschaft und Wahrhaftigkeit bestimmt er die Grenzen (Maryadas) innerhalb der der Mensch leben und von denen er sich leiten lassen sollte. Diese Grenzen benötigen wir, wenn wir das Selbst erkennen wollen, da sie die Regeln sind, die Gott den Menschen gegeben hat, um das Spiel des Lebens zu gewinnen. Wenn sich die Aufmerksamkeit nicht innerhalb der Maryadas befindet, breitet sie sich unkontrolliert aus. Doch wenn wir uns innerhalb der Grenzen aufhalten, schneidet sie tief ein wie Fluss und vertieft sich weiter.

 

Reine Liebe, die alles erleuchtet, ist die wahre Qualität des Herzens. Im unrealisierten Zustand lieben wir kaum selbstlos. Aufgrund unserer Prägung verwechseln wir Liebe mit Besitz, Sex und Egoismus und das Objekt der Liebe wird zum Objekt des Begehrens. Reine Liebe ist eine Ausstrahlung. Sie gibt ohne Berechnung und ohne verhaftet zu sein. Wie der Baum, der jedem Schatten spendet, hat sie keine Vorurteile. Sie fließt einfach, so wie ein Fluss. Shri Mataji sagt: Ich werde es Ihnen immer wieder sagen: "Sahaja Yoga ist nichts anderes als eine Manifestation von Liebe, Liebe und nochmals Liebe."


Tabellarische Übersicht


  Anahata, Riddhaya
  Linkes Anahata Mittleres Anahata Rechtes Anahata
Göttliche Präsenz Shri Shiva, Shri Parvati Shri Durga, Shri Jagadamba Shri Sita, Shri Rama
Inkarnationen Shri Shiva inkarniert nicht. Seine Aspekte werden u. a. widergespiegelt in Shri Nivrittanath und Shri Bhairava. Auch einer der drei heiligen Könige war eine Erscheinung von Shri Shiva. Als Shivas Shakti ist Shri Parvati eine Manifestation der Kundalini. Jeanne d'Arc Shri Rama ist selbst eine Inkarnation von Shri Vishnu, Shri Sita ist eine Inkarnation von Shri Mahalakshmi
Qualität Sitz des Atmas, des Selbst, das Dasein, nicht verhaftete Liebe, der Geist, reine Freude (Ananda) Heilige Mutter des Universums, physische Mutter, Selbstsicherheit, Vertrauen in sich selbst und auf Gott, Bildung von Antikörpern Pflichtgefühl, Ideal aller männlichen Rollen in der Gesellschaft als König, Vater, Sohn, Bruder, Ehemann, der die gütigen Grenzen (Maryada) des Lebens setzt
stoffliche Erscheinungsform Herzorgan und linker Plexus cardiacus Mittlerer Plexus cardiacus und Thymusdrüse Rechter Plexus cardiacus
Manifestation Herzschlag sanfte Melodie ohne Erschütterungen) Atmung, Brust Lungen, innerer Bereich der Luftröhre, der Augen, Nase, des Mundes
Lage in der Hand Linker kleiner Finger Beide kleine Finger Rechter kleiner Finger
Ursachen von Störungen gestörte Mutterbeziehung, oberflächliche Empfindungen in Herzensangelegenheiten, übermäßige physische und geistige Aktivität, Herzmedikamente, strenge, extreme Disziplin (Sport und auch Hatha-Yoga), blinder Glaube, kein Vertrauen zu Gott, Treulosigkeit, Wortbrüchigkeit zu Gott und anderen, Aktivitäten gegen Gott und seine repräsentierenden Kräfte, Interesselosigkeit an Selbst und Gottverwirklichung, Vernachlässigung des Heiligen Geistes Gefühl von Unsicherheit, Angst, Probleme als oder mit der Mutter, Kindheit unter zerstrittenen Eltern emotionale Aggression (z. B. Jähzorn), Vater- oder Vaterschaftsprobleme, arrogantes oder rücksichtsloses Benehmen, unautorisierte Herrschaft, Flucht aus väterlicher Verantwortung, wirtschaftliche und politische Unterdrückung
Anzahl der Blütenblätter 12
Symbol Flamme, Sacré Coer, Herz Jesu
Element Luft
Farbe Purpurrot
Edelstein Rubin
Planet Venus
Ton Ma (Fa)
Wochentag Freitag